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Über die Sprache

Gegenwärtig leben weltweit nahezu 2,8 Millionen Slowaken im Ausland. Das Gesetz über im Ausland lebende Slowaken wurde im Jahre 2005 verabschiedet und es regelt die Stellung der ausländischen Slowaken, ihre Rechte und Pflichten auf dem Gebiet der Slowakischen Republik, sowie auch das Verfahren bei der Zuerkennung des Statutes eines ausländischen Slowaken und die Befugnisse von zentralen Organen der Staatsverwaltung im Bezug auf die ausländischen Slowaken. Ein ausländischer Slowake ist eine Person, die zwar die Staatsbürgerschaft der Slowakischen Republik nicht besitzt, jedoch die slowakische Nationalität oder eine slowakische ethnische Herkunft und ein slowakisches kulturell-sprachliches Bewusstsein hat. Unter dem slowakischen kulturell-sprachlichen Bewusstsein versteht man wenigstens passive Kenntnis der slowakischen Sprache sowie eine grundlegende Orientierung in der slowakischen Kultur und Landeskunde oder aktive Äußerungen eines eigenen Bekenntnisses zur slowakischen ethnischen Gemeinschaft. In den einzelnen Ländern existieren eher nur Schätzungen der Zahl der Slowaken, deswegen unterscheiden sich manchmal diese Angaben untereinander deutlich.

Einen gesetzlich verankerten Status einer nationalen Minderheit haben nur die in den Ländern des Mittel- und Südosteuropa lebenden Slowaken. Es handelt sich vor allem um Minderheiten mit tiefen kulturellen Traditionen, einem eigenen nationalen Intellekt sowie einem verzweigten System des Vereinslebens. In Westeuropa sowie in der Übersee lebende Slowaken haben gemäß den Gesetzen der betreffenden Länder einen solchen rechtlichen Minderheitenstatus nicht.

Die im Ausland lebenden Slowaken kann man in zwei Gruppen einteilen:

  • Slowaken, die in Folge von politischen Veränderungen vor allem nach dem Untergang des bisherigen ungarischen Staates im Jahre 1918 oder im Falle der Transkarpaten-Ukraine nach dem Jahr 1945, sich im Ausland wieder fanden, sowie deren Nachkommen. In dieser Zeit lebten viele Slowaken (ob schon als ursprüngliche Bevölkerung oder als Ansiedler nach der Beendigung der osmanischen Kriege) auf dem Gebiet des heutigen Ungarns, Serbiens, Kroatiens, Rumäniens, der Ukraine und Polens. Besonders in Ungarn wurden Slowaken einer harten Assimilation ausgesetzt, so dass von der geschätzten Anzahl von einigen Hunderttausenden nach dem 1. Weltkrieg die heutigen ungarischen Statistiken nur noch 10.450 (im Jahre 1990) aufweisen, wobei der geschätzte Stand ungefähr 110.000 beträgt.
  • Slowaken, die vor allem ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (aus Ungarn), nach dem 1. Weltkrieg (aus der Tschechoslowakischen Republik) und nach dem 2. Weltkrieg, besonders nach 1948, aber auch später bis in die Gegenwart ins Ausland emigrierten.

Die meisten Slowaken leben in den USA – 1.200.000 (laut statistischen Angaben von 1990 sind es 1.882.915). Schätzungen für Kanada betragen 100.000 (laut statistischen Angaben von 1991 sind es 29.350, wobei der Unterschied mit einer unterschiedlichen Zählungstechnik in den USA und in Kanada zusammenhängt). Die Anzahl der Slowaken in Südamerika beträgt 50.000 (vor allem in Argentinien, Brasilien, Uruguay und Venezuela), in Australien und in Neuseeland sind es 12.000, in Deutschland 25.000, in Österreich 25.000, in Frankreich 13.000 und in Großbritannien etwa 90.000 Slowaken. In anderen Ländern handelt es sich meistens um einige Hundert Slowaken.

In vielen Ländern beherrscht nur die ursprüngliche Einwanderergeneration die slowakische Sprache (in Argentinien und in weiteren Ländern Südamerikas, in Australien und der Schweiz), ihre Nachkommen kommunizieren bereits in der Sprache des jeweiligen Staates. In den Vereinigten Staaten von Amerika sprechen zwar auch weitere Generationen slowakisch, seine Form wird jedoch von ursprünglichen slowakischen Mundarten gestaltet. Vieles hängt auch vom Minderheitenschulwesen ab.

Beispielsweise in Rumänien (etwa im Unterschied zu Ungarn, Polen u.a.) wirken slowakische Schulen auf die slowakische Sprache erheblich regenerierend. Bei der Erhaltung der Slowakisch-Kenntnisse spielt ebenfalls eine positive Rolle die Teilnahme der Emigranten an der Sommerschule der slowakischen Sprache und Kultur in Bratislava, die Kurse für ausländische Interessenten bereits seit 40 Jahren veranstaltet.

In der Tschechischen Republik ist der Rückgang von slowakischen Kindern dadurch verursacht, dass aus 52.000 in Tschechien lebenden Mischehen bis zu 95,5 % tschechische Nationalität und nur 4,2 % die slowakische Nationalität haben.

Internet-Portals der im Ausland lebenden Slowaken

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